«Skandal» und «Sieg der Gerechtigkeit» – die Reaktionen auf das umstrittene Valieva-Urteil
Die Eiskunstlauf-Wettbewerbe in Peking stehen derzeit ganz im Zeichen einer jungen Frau – Kamila Valieva. Nachdem das 15-jährige Wunderkind mit dem russischen Team Olympiagold gewonnen hatte, wurde bekannt, dass sie schon vor ihrer Reise nach Peking positiv auf Herzmittel Trimetazidin getestet worden war.
Valieva wurde daraufhin von der russischen Anti-Doping-Agentur (Rusada) gesperrt – diese Sperre wurde aber nur einen Tag später wieder aufgehoben. Der Fall wurde daraufhin vom Internationalen Olympischen Komitee, der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und dem Eislauf-Weltverband vor Gericht gezogen. Der Internationale Sportgerichtshof entschied aber, dass Valieva trotz des positiven Tests bei Olympia teilnehmen dürfe.
Als einen der Gründe für den Entscheid nannte das CAS das Alter der 15-Jährigen, die als Minderjährige eine «geschützte Person» unter dem Code der WADA sei. Zudem wäre es angesichts der unklaren Beweislage und der Verzögerungen bei der Auswertung des Dopingtests unfair, der Russin eine Teilnahme am Einzel zu verwehren.
Dieser Entscheid löste in der Eiskunstlauf-Szene eine hitzige Debatte aus. Gleich mehrere (Ex-)Athleten und Verbände äusserten sich zum Fall Valieva. Dabei war der Grundtenor klar: Der Entscheid sorgte bei fast allen ausserhalb Russlands für Kopfschütteln.
Alexia Paganini, Schweizer Eiskunstläuferin
Sarah Hirshland, Geschäftsführerin des Olympischen Komitees der USA
Tricia Smith, Präsidentin des Kanadischen Olympischen Komitees
Tricia Smith, the President of the Canadian Olympic Committee, on the Kamila Valieva ruling:
— Benedict Rhodes (@BTFR17) February 14, 2022
"The COC is fully committed to clean sport and we firmly believe that no one involved in doping or other corrupt practices has a place in the Olympic Movement."
Full statement ⬇️ pic.twitter.com/vSnBLeGC3f
Johnny Weir, US-amerikanischer Eiskunstläufer
Welt-Anti-Doping-Agentur WADA
Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbunds
Alexander Gorschkow, Präsident des russischen Eiskunstlauf-Verbands
Russisches Olympisches Komitee
(dab)
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